Die 1559 erbaute Kathedrale von Leiria ist ein prachtvoller und nüchterner Bau im manieristischen Stil, der neben dem Kloster von Alcobaça und dem Jerónimos-Kloster in Lissabon als eines der vollkommensten Beispiele für die Salonkirchen (Hallenkirchen) gilt.
Einer der interessantesten Aspekte bei der Kathedrale von Leiria ist die Rolle der Frau in den Evangelien, denn auf dem Hauptaltar ist eine Darstellung der Krönung der Jungfrau Maria zu sehen.
Der Legende nach gab es bei der Kathedrale von Leiria einen Glockenturm, doch die Bewohner auf der anderen Seite der Stadt konnten ihre Glocken, die zum Gebet riefen, nicht hören. Deshalb ließ Bischof D. Miguel Bulhões e Sousa 1770 einen weiteren, von der Kathedrale getrennten Glockenturm am Hang der Burg errichten. Die Einheimischen sagen, dass „Leiria einen Turm ohne Kathedrale und eine Kathedrale ohne Turm“ hat. Tatsächlich ist dies die einzige Kathedrale in Portugal ohne einen integrierten Glockenturm.
Das schreckliche Erdbeben von 1775, das auch Lissabon erschütterte, hat die Hauptfassade der Kathedrale schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Wiederaufbauarbeiten begannen im folgenden Jahr.
Die Kathedrale von Leiria ist ein schönes Beispiel für die Werte des Humanismus und den Einfluss der Renaissance.