Diese Route ist eine Hommage an eine in der portugiesischen Geschichte einzigartige Persönlichkeit mit einem großen Herz, die 30.000 Menschen vor dem Schrecken des Holocaust gerettet hat: Aristides de Sousa Mendes (1885-1954). „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Menschheit.“
Aristides de Sousa Mendes do Amaral e Abranches wurde am 19. Juli 1885 in der Nähe von Cabanas de Viriato nahe Viseu geboren. Er war Sohn von Maria Angelina Ribeiro de Abranches und dem Richter José de Sousa Mendes. Im Alter von 22 Jahren begann er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder César an der Universität von Coimbra ein Jurastudium. 1908 heiratet er seine Cousine Angelina, mit der er 14 Kinder haben sollte. Er begann seine diplomatische Laufbahn jung und wurde 1910 wird er zum Konsul von Demerara in Britisch-Guayana ernannt. Später war er auch Konsul in Sansibar, in Brasilien (Curitiba und Porto Alegre), in den USA (San Francisco und Boston), in Spanien (Vigo), in Luxemburg, in Belgien und schließlich in Frankreich (Bordeaux). Er war ein Familienmensch, der immer seine Frau und Kinder in der Nähe haben wollte. Sehr wichtig war ihm eine gute Ausbildung seiner Kinder. Er ermöglichte ihnen ihnen ein Studium Hochschulbildung und lies sie auch in Malerei und Musik unterrichten. Einer seiner Söhne sagte einmal: „Wir hatten zuhause ein wahres Kammerorchester, und wir haben regelmäßig Freunde und Bekannte zu Konzerten eingeladen. Wir spielten Chopin, Mozart, Bach, Beethoven, und so weiter. "
Während des Zweiten Weltkriegs, unter der Diktatur Salazars, war Portugal angeblich „neutral“, obwohl es offensichtlich und inoffiziell auf Hitlers Seite stand. Mit dem Erlass „Circular 14“ verweigerte die portugiesische Regierung Flüchtlingen, darunter ausdrücklich auch Juden, Russen und Staatenlosen, eine sichere Zuflucht. Aber ein Mann widersetzte sich diesen Befehlen und gehorchte der Stimme seines Gewissens, indem er 30.000 Menschen vor dem sicheren Tod bewahrte.
Zur Strafe berief Salazar Aristides Sousa Mendes von seinem Posten ab und verweigerte ihm jegliche Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Tragisch war dies auch für seine zahlreichen Kinder, die auf einer schwarzen Liste landeten und vom Regime vom Universitätsstudium ausgeschlossen wurden.
Als sich die Bedrohung und Verfolgung Tausender Juden durch die Nazis in ganz Europa verschärfte und immer erschreckendere Ausmaße annahm, versammelten sich Tausende jüdischer Flüchtlinge in Bordeaux vor den Konsulaten von Portugal und Spanien in der Hoffnung auf Visa, um dem sicheren Tod zu entgehen. Spanien verweigerte jüdischen Flüchtlingen das Visum, und die einzige Hoffnung ruhte auf dem portugiesischen Konsulat.
Am 16. Juni 1940 traf der portugiesische Konsul in Bordeaux, Aristides de Sousa Mendes, mit Rabbi Krüger zusammen, der aus dem besetzten Polen geflohen war. Er versprach, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die von Salazar geführte Regierung in Lissabon davon zu überzeugen, die Flüchtlinge ins Land zu lassen. Am Morgen des 17. Juni 1940 verweigerte Lissabon jüdischen Flüchtlingen die Visa. Dennoch teilte Aristides de Sousa Mendes dem Rabbiner mit, dass er die Visa ausstellen würde, da er wusste, dass die Flüchtlinge dazu verurteilt waren, in den Konzentrationslagern der Nazis zu sterben.
Das Haus der Familie – die Casa do Passal in Cabanas de Viriato – wurde verkauft, um Schulden zu begleichen. Die Jüdische Gemeinde von Lissabon war die einzige, die der Familie von Sousa Mendes mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe zur Seite stand. Aristides de Sousa Mendes starb am 3. April 1954, kämpfte aber bis zu seinem letzten Atemzug für die Richtigkeit seiner Taten.
Vom 17. bis 19. Juni arbeitete der portugiesische Konsul zusammen mit zwei seiner Kinder ununterbrochen an der Ausstellung von Visa, ohne auch nur eine Essenspause einzulegen. In diesen drei Tagen stellte er entgegen dem ausdrücklichen Befehl des Diktators Salazar 30.000 Visa aus. Die portugiesischen Konsulate von Bayonne und Hendaye hatten Salazar gehorcht, aber Aristides de Sousa Mendes reiste persönlich in diese Städte und stellte weitere Visa aus. Er war sich der Folgen seiner Taten bewusst, aber er war dem Diktat seines Gewissens gefolgt. Am 24. Juni 1940 erhielt Aristides de Sousa Mendes ein Telegramm von Salazar, in dem ihm befohlen wurde, seinen Akt des Ungehorsams in Lissabon zu erklären. Aristides de Sousa Mendes wurde nicht nur entlassen, sondern ihm wurde nach 30 Jahren diplomatischer Laufbahn auch jegliche Pensionierung verweigert. Seine Kinder wurden vom Universitätsstudium ausgeschlossen, und die Familie Sousa Mendes sollte bald darauf auch die würde bald die Casa do Passal verlieren. Die Jüdische Gemeinde Lissabon gab der Familie Unterkunft und Verpflegung und half einigen ihrer Kinder, in die Vereinigten Staaten oder nach Kanada zu emigrieren . Artistes de Sousa Mendes starb am 3. April 1954 in Armut.
Die erste Anerkennung kam 1966 von Israel, das Aristides de Sousa Mendes „Gerechten unter den Völkern“ nannte. 1986 gab der Kongress der Vereinigten Staaten eine Proklamation zu Ehren seiner Heldentat heraus. Später wurde er schließlich von Portugal anerkannt, und der damalige Präsident der Republik, Mário Soares, entschuldigte sich bei der Familie Sousa Mendes. Das portugiesische Parlament beförderte ihn posthum in die Kategorie eines Botschafters. Das Gesicht von Sousa Mendes wurde in mehreren Ländern auf Briefmarken verewigt.
„Was ist das für eine Welt, in der man verrückt sein muss, um das Richtige zu tun?“ – Aristides de Sousa Mendes