Abrantes wurde Mitte des 12. Jahrhunderts vom ersten König von Portugal, D. Afonso Henriques, gegründet. Der Name steht für Gold („Aurantes“) – und für Blumen. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage über dem Tejo hat Abrantes in entscheidenden Momenten der portugiesischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt, z. B. während der christlichen Zurückeroberung des Landes von den maurischen Besatzern oder den französischen Invasionen.
Hoch über Abrantes thront über dem rechten Tejo-Ufer eine mittelalterliche Burg. Die Stadt selbst verteilt sich über mehrere Hügel, ihr Umland aber ist flach. Abrantes verfügt über einige Aussichtspunkte, von denen aus man die Flussebene kilometerweit überblicken kann. In der Altstadt gibt es mehrere recht belebte Plätze, die durch schmale Kopfsteinpflastergassen miteinander verbunden sind. Die Burg von Abrantes, die auf einem 200 Meter hohen Plateau über der Stadt liegt, war Teil der Linha do Tejo, einer Reihe von Festungsanlagen aus dem 12. Jahrhundert, die den Norden Portugals am Tejo verteidigten. Von hier aus genießt man einen 360-Grad-Blick über die gesamte Region.
Das historische Zentrum von Abrantes ist reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören viele Kirchen (Santa Maria do Castelo, São Vicente, Misericórdia oder São João Baptista), Klöster und fast schon filmreife Herrenhäuser.
Auch das Iberische Museum für Archäologie und Kunst von Abrantes – MIAA – ist ein Wahrzeichen von Abrantes! Ein Ort voller Erinnerungen mit einem Blick in die Zukunft. Untergebracht im Kloster S. Domingos aus dem 16. Jahrhundert, wurde dieses wichtige historische Gebäude der Stadt vom renommierten portugiesischen Architekten Carrilho da Graça renoviert.
Zu den Wahrzeichen dieser charmanten Stadt am Tejo zählt auch das kürzlich eröffnete Panteão dos Almeida, das Pantheon der Adelsfamilie Almeida, die in der portugiesischen Geschichte eine wichtige Rolle spielte. Es befindet sich in der Kirche Santa Maria do Castelo und ist ein herausragendes Beispiel für gelungene Architektur. Dieses Projekt, das bei den Loop Design Awards 2022 in den Kategorien „People's Choice Award 2022“ und „Interior | Exhibition & Museum“ ausgezeichnet wurde, trägt die Handschrift der in Lissabon beheimateten Architektenkollektivs spaceworkers.
Abrantes hat auch zahlreiche Gärten und Grünanlagen – allen voran Garten der Burg, der im späten 19. Jahrhundert angelegt wurde. Er war Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse.
Die Stadt fasziniert mit vielen Cafés, traditionellen Geschäften, üppigen Gärten und einladenden Plätzen. Das gesamte Stadtleben dreht sich rund um den öffentlichen Raum. Abrantes bietet seinen Einwohnern ausgezeichnete Lebensqualität.Die erste Premierministerin Portugals, Maria de Lurdes Pintasilgo, die am 1. August 1979 ihr Amt antrat, wurde am 18. Januar 1930 in Abrantes geboren. Ihr Haus befindet sich heute im Besitz der örtlichen Stadtverwaltung. Sie war auch die erste Frau, die 1986 für das Präsidentenamt in Portugal kandidierte – eine Ikone der portugiesischen Demokratie!
Abrantes gilt schon immer die blumenreichste Stadt Portugals. Alljährlich im Mai verwandelt sich die Stadt während des Stadtfestes in ein Blumenmeer. Dabei konkurrieren die Straßen darum, den schönsten Blumenschmuck zu tragen.
Der beste Platz, sich hinzusetzen und in Ruhe ein Buch zu lesen, ist der Jardim da República auf dem Hügel der Altstadt neben der Stadtbibliothek befndet. Bis 1940 war dieser Platz gepflastert, aber in dem Bemühen, die Stadt in den 1940er Jahren zu verschönern, wurden Rasenflächen und Blumenbeete angelegt und eine Vielzahl von Bäumen wie Kastanienbäume und Zedern gepflanzt, was ihm den populären Namen „Jardim“ einbrachte. Hier gibt es ein kleines Café mit Tischenn im Freien, und dort, wo der Garten noch gepflastert ist, hat er eine gemusterte calçada portuguesa (portugiesisches Pflaster). In der Mitte steht ein Denkmal aus dem Jahr 1940, das an die für die Toten in der Schlacht an der Lys von 1918 erinnert. Es war die erste Skulptur in Portugal, die aus Stahlbeton gefertigt wurde.
Der Mercado Diário de Abrantes, entworfen vom Studio ARX Portugal der Brüder Nuno Mateus und José Mateus, war Finalist für den internationalen Architekturpreis „Building oft he Year“, der von der renommierten ArchDaily ausgeschrieben wird. Der Markt findet sowohl im Gebäude wie im Freien statt.
Von den vielen Aussichtspunkten der Stadt – Outeiro de S. Pedro; Torre de Menagem, Miradouro da Penha, Miradouro das Fontes oder dem neu renovierten Cais de Rio de Moinhos – genießt man den Blick auf die Stadt sowie die umgebene Naturlandschaft, die vom Tejo, dem Stausee Castelo do Bode und dem Rio Zêzere geprägt wird.
Die Flussstrände am Stausee Castelo do Bode, von Aldeia do Mato und Fontes sind ein echtes Paradies! Das Stausee Castelo do Bode ist mit einer Länge von über 60 Kilometern einer der größten Portugals, ein idealer Ort für Wassersport (Segeln, Rudern, Kanu, Kajak, Windsurfen), Angeln, Schwimmen und Navigation. Der Stausee Castelo do Bode verfügt über die erste Wakeboard-Station der Welt.In diesem hübschen, aber von Touristen kaum frequentierten Ort gibt es zahlreiche Kirchen, die unter Denkmalschutz stehen, und viele unentdeckte Kuriositäten zu entdecken. Gleich nebenan liegt das hübsche Dorf Constância mit einer weiteren prächtigen Burg. Sowohl am Tejo als auch am aufgestauten Zêzere-Fluss nördlich von Abrantes findet man kleine Strände, und ihre langsam fließenden Gewässer sind im Sommer mit dem Kajak oder Kanu problemlos zu befahren.
Einzigartige einheimische Produkte, die Aromen des Flusses und die allmächtige „Palha de Abrantes“ bestimmen das Bild der Gastronomie von Abrantes.
Der spektakuläre Fernwanderweg ermöglicht ein tiefes Eintauchen in die mannigfaltige Natur und kulturelle Vielfalt, die das Tal des Zêzere-Flusses zu einer einzigartigen Landschaft im Herzen des Centro de Portugal macht.
Tagus Path: 45 km Route von Abrantes nach Constância, die den Einfluss des Flusses Tagus verfolgt. Malerische Landschaften, Fauna, Flora und kulturelle Sehenswürdigkeiten.
Erkunden Sie das Centro de Portugal auf einer 2-stündigen Zugfahrt von Entroncamento nach Vila Velha de Ródão entlang der Ufer des Flusses Tagus.