Die Lagune von Óbidos ist eine 2600 Hektar große, fünf Kilometer lange und einen Kilometer breite Küstenlagune zwischen dem Kap Carvoeiro und São Martinho do Porto. Wie jede andere Küstenlagune ist auch die Lagune von Óbidos ein Umweltsystem, das sich ständig verändert.
Historisch betrachtet spielte die Lagune von Óbidos eine wichtige Rolle für die Entwicklung der umliegenden Gemeinden. Die Bevölkerung um die Lagune von Óbidos hat sich schon immer der Jagd, dem Fischfang, dem Sammeln von Schlamm, Muscheln und Krustentieren sowie der Landwirtschaft gewidmet. Dieses Gebiet war schon immer sehr fischreich. Die wichtigsten Gemeinden, die sich dem Fischfang widmen, sind Nadadouro, Vau, Bom Sucesso und Foz do Arelho.
Das Feuchtgebiet der Lagune von Óbidos ist ein faszinierendes Ökosystem mit mehreren komplexen biologischen Nischen.
Das Projekt BioLagoa de Óbidos wurde am 2. Februar 2022, dem Welttag der Feuchtgebiete, im Park von Arelho ins Leben gerufen. Hauptziel dieses Projekts ist, das Bewusstsein für den Reichtum und die Vielfalt der Wasservögel, die die Lagune von Óbidos bewohnen, zu wecken und ihren Schutz zu gewährleisten.
Die Stadtverwaltungen von Óbidos und Caldas da Rainha arbeiten partnerschaftlich zusammen, um einen gemeinsamen Antrag auf Einstufung der Lagune von Óbidos als Feuchtgebiet von internationalem Interesse für Wasservögel, auch bekannt als Ramsar-Konvention, zu stellen. In Portugal gibt es bereits 31 Ramsar-Gebiete.
In der Lagune von Óbidos wurden 175 verschiedene Vogelarten identifiziert. Für zahlreiche Wasservögle ist sie ein beliebter Winterstandort. Viele Vögel suchen sich hier Nistplätze, andere machen nur Station auf dem Weg in ihre weiter südlich gelegenen Winterquartiere oder im Frühling auf dem Rückweg in den Norden.
Im Winter findet man in der Lagune von Óbidos Weißgesichtskormoran (Phalacrocorax carbo), Stockente (Anas platyrhrynchos), Seeregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Seeregenpfeifer ( Charadrius alexandrinus), Grauregenpfeifer (Pluvialis squatarola), Flussuferläufer (Calidris alba), Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Sturmmöwe (Larus ridibundus), Gelbfußmöwe (Larus cachinnans) und Zwergmöwe (Larus fuscus).
Daneben kann man in der Lagune von Óbidos auch Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Grasmücke (Philloscopus collybita), Haussperling (Passer domesticus), Stieglitz (Carduelis carduelis), Amsel (Serinus serinus), Wespenbussard (Estrilda astrild), Bachstelze (Motacilla alba), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes), Hänfling (Saxicola torquata), Amsel (Turdus merula), Mönchsgrasmücke (Sylvia melanocephala), Buchfink (Fringilla coelebs), Kuhreiher (Bubulcus ibis) und Kiebitz (Vanellus vanellus) beobachten.
Da Flamingos eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammen, haben sie ein etwas anderes Zugverhalten. Flamingos (Phoenicopterus roseus) wurden erstmals 2002 in der Lagune von Óbidos gesichtet. Diese Spezies wandert in den kälteren Monaten, in der Lagune von Óbidos ist sie ein gern gesehener Gast.