Am 19. Oktober 2021 wurde Aristides de Sousa Mendes vom Präsidenten der Portugiesischen Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, die Ehre zuteil, in die nationale Ruhmeshalle aufgenommen zu werden. Eine wahrhaft verdiente Anerkennung für einen Mann, der Tausende von Menschen vor dem sicheren Tod durch den Holocaust gerettet hat.
Das Grab des ehemaligen portugiesischen Konsuls in Bordeaux ist eines der bedeutendsten des Landes. Seine sterblichen Überreste werden im Geburtshaus von Sousa Mendes, Cabanas de Viriato, in der Gemeinde Viseu aufbewahrt.
Aristides de Sousa Mendes do Amaral e Abranches wurde am 19. Juli 1885 in Cabanas de Viriato, Carregal do Sal, Viseu geboren. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder César studierte er Jura an der Universität von Coimbra. Nach seinem Abschluss im Jahr 1907, im Alter von 22 Jahren, absolvierte er sein Anwaltspraktikum. 1908 heiratete er seine Cousine Angelina, mit der er 14 Kinder hatte. 1910 traten Aristides und César in den diplomatischen Dienst ein. Aristides war Berufskonsul in Britisch-Guayana, Sansibar, Brasilien (Curitiba und Porto Alegre), den USA (San Francisco und Boston), Spanien (Vigo), Luxemburg, Belgien und schließlich in Frankreich (Bordeaux). Er starb im April 1954 im Armenkrankenhaus der Franziskaner in Lissabon.
1966 wurde er von der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem mit dem Titel "Gerechter unter den Völkern" geehrt.
In Portugal beschloss die Versammlung der Republik im April 1988 einstimmig die posthume Wiedereinsetzung des ehemaligen Konsuls in Bordeaux in seine diplomatische Laufbahn und erkannte auch das Recht seiner direkten Erben auf Entschädigung an.
Aristides wurde außerdem posthum 1986 mit dem Offiziersrang des Freiheitsordens und 1995 mit dem Großkreuz des Christusordens geehrt, beides durch Präsident Mário Soares, und zuletzt 2016 mit dem Großkreuz des Freiheitsordens durch Marcelo Rebelo de Sousa.
Das ganze Land verneigt sich vor der Größe eines Mannes, der auf der richtigen Seite der Geschichte stand. Denn es gehört viel Mut dazu, das Richtige zu tun.
Das Nationale Pantheon, auch bekannt als Kirche Santa Engrácia, ist ein einzigartiges Beispiel des Barocks in Portugal und liegt wunderschön am Ufer des Tejo in Lissabon. Von der Terrasse aus hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Stadt und den Fluss.
Die Grabkammern beherbergen die bedeutendsten Persönlichkeiten des politischen und kulturellen Lebens Portugals: die Präsidenten der Republik Manuel de Arriaga, Teófilo Braga, Sidónio Pais und Óscar Carmona, die Schriftsteller Almeida Garrett, Aquilino Ribeiro, Guerra Junqueiro, João de Deus und Sophia de Mello Breyner Andresen, die Künstlerin Amália Rodrigues, der Fußballspieler Eusébio da Silva Ferreira und der Marschall Humberto Delgado.
Das Nationale Pantheon hat die Aufgabe, das Leben und das Werk der berühmten Persönlichkeiten, die es beherbergt, zu ehren und zu fördern.