Der Berlenga-Archipel besteht aus drei kleinen Inselgruppen: Berlenga Grande (die einzige bewohnte Insel, die mit dem Boot von Peniche aus besucht werden kann, der Zugang ist jedoch aus Gründen der Nachhaltigkeit eingeschränkt) und die nahegelegenen Riffe Estelas und Farilhões-Forcadas, deren geologische Beschaffenheit sich von der der portugiesischen Küste unterscheidet.
Mit einer Gesamtfläche von 18.502,3 Hektar, davon 725,6 Hektar Landfläche und 17.776,7 Hektar Meeresfläche, ist Berlengas ein UNESCO-Biosphärenreservat mit einem einzigartigen Inselökosystem, einem hohen biologischen Wert des umliegenden Meeresgebietes und botanischem Interesse, vor allem einer besonderen Meeresfauna. Hinzu kommen das archäologische Erbe und eine besondere Beziehung zur Fischergemeinde.
Der Archipel besteht aus einem Komplex von Granit- und metamorphem Gestein. Kein Wunder, dass die Landschaft dramatisch ist – mit Unterwasserhöhlen und Felsspalten.
Diese wunderbare Reihe von Küstenriffen, die sich an der Spitze der Steilküste von Canhão da Nazaré befindet, ist die perfekte Lage für eine große Artenvielfalt, marine Lebensräume und eine einzigartige Landschaft, in der Sturmtaucher (Calonectris borealis), Gelbfußmöwen (Larus michahellis), Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis), Trotellumme (Uria aalge) und Wellenläufer (Hydrobates castro leben.
Auf Berlenga gibt es starke Winde, viel Salz und wenig Boden, aber trotzdem rund hundert Pflanzenarten, einige davon endemisch, wie die sehr empfindliche Arméria das Berlengas (Armeria berlengensis), die Pulicária das berlengas (Pulicaria microcephala) oder die Herniária das berlengas (Herniaria berlengiana).
Das Alter, die Abgeschiedenheit der Inseln und die Besonderheiten des felsigen Untergrunds machen sie einzigartig.
Die Insel Berlenga Grande wurde 1513 von einer Gemeinschaft von Mönchen des Hieronymusordens besiedelt, die das Kloster Misericórdia da Berlenga gründeten und 35 Jahre lang Schiffbrüchigen Hilfe und Unterkunft gewährten.
Während dieser Zeit wurde die Ruhe und Abgeschiedenheit gewaltsam durch Piraten unterbrochen, die das Kloster überfielen, plünderten und die Mönche gefangen nahmen, um sie in Nordafrika zu versklaven. Daher verließen viele Mönche die Inselgruppe.
Das Kloster von Berlenga ist bis auf einige Mauern und lose Steine verfallen.
Die menschliche Besiedlung von Berlenga ist über 2500 Jahre alt. Es gibt archäologische Überreste an Land und unter Wasser. Auch die Römer kamen nach Berlengas und verstärkten die strategische Bedeutung der Inseln.
Es gibt ein kleines viereckiges Gebäude, das ein Aussichtspunkt oder ein Leuchtturm gewesen sein könnte.
Viele Jahrhunderte später wurde die Insel wieder von Menschen besiedelt. Und andere Götter kamen. Im 16. Jahrhundert brachte das Kloster Misericórdia den christlichen Glauben zurück. Und im 17. Jahrhundert bauten die Menschen die Festung S. João Baptista wieder auf.
Auf dem höchsten Punkt der Insel erhebt sich der Leuchtturm des Herzogs von Bragança, auch Leuchtturm von Berlenga genannt, der 1840 erbaut wurde. Ursprünglich wurde er mit flüssigem Brennstoff betrieben, zunächst mit Olivenöl, dann mit Petroleum und seit 1926 mit elektrischem Strom.
Seit 1985 arbeitet der Leuchtturm vollautomatisch, seit 2001 wird er mit Solarstrom betrieben. Im Leuchtturm Berlenga arbeiten noch heute Leuchtturmwärter. Bei gutem Wetter ist das Licht des Leuchtturms weithin sichtbar. Er ist etwa 29 Meter hoch und hat 265 Stufen.
Es gibt mehrere Unternehmen für Aktivurlaub, die Bootsausflüge zum Berlenga-Archipel organisieren, normalerweise von Mai bis September. Die Überfahrt dauert etwa eine halbe Stunde.
Neben den Bootsausflügen bieten diese Unternehmen auch Höhlenbesichtigungen, Tauchen, Kanufahrten, Wanderungen, Vogelbeobachtungen usw. an.
Die Boote legen im Jachthafen von Peniche ab.
Wichtige Hinweise:- Es wird dringend empfohlen, die Bootsfahrt im Voraus zu buchen- Strandtuch und frische Kleidung mitnehmen- Nehmen Sie wiederverwendbare Wasserflaschen mit, da es in Berlenga weder Schatten noch Süßwasserquellen gibt- Denken Sie auch an bewölkten Tagen an Sonnencreme und Kopfbedeckung