Guarda, die höchstgelegene Stadt Portugals, ist von traditionsreichen Gebäuden, herausragenden historischen Wahrzeichen und glänzenden Zeugnissen einer glorreichen Geschichte geprägt. Eine edle Stadt aus Granit und mit warmherziger Gastfreundschaft, umgeben von der atemberaubenden Naturlandschaft der Serra da Estrela.
Die 1199 von König Dom Sancho I. gegründete Stadt ist eine wahre Hochburg mit reicher historischer Vergangenheit, zu der auch ein faszinierendes jüdisches Erbe gehört. Im Mittelalter Guarda spielte eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der portugiesischen Grenze. Bis heute gilt Guarda als charmante Stadt mit einer starken Identität.
Die im Stadtzentrum gelegene und sich beeindruckend erhebende Kathedrale von Guarda wurde unter der Herrschaft von D. João I und auf Initiative des Bischofs D. Vasco de Lamego errichtet. Die im Jahr 1390 begonnenen Bauarbeiten wurden erst zur Zeit des Königs D. João III beendet, sie zogen sich also über rund 150 Jahre hin. Das Ergebnis lässt sich sehen: Dank der gelungenen Symbiose zwischen gotischem und manuelinischem Stil ist diese Kirche eine der symbolträchtigsten Portugals.
Das fast wie eine Festung wirkende Granitgebäude ragt mit seinen Mauerpfeilern, seinen Türmchen und den manuelinischen Verzierungen imposant in die Höhe. Betrachten Sie im Inneren der Kathedrale das beeindruckende, aus Kalkstein gefertigte Altarbild, das von dem aus Coimbra stammenden João de Rua stammt, dem größten Bildhauer der Spätrenaissance.
Das Innere der Kathedrale ist ganz im gotischen Stil gehalten. Besonders beeindruckend ist das monumentale Altarbild des Hauptaltars, das von dem angesehenen Künstler João de Ruão in Ançã-Stein gehauen wurde. Dieses Werk stellt Episoden aus dem Leben Christi dar. Aufgrund ihrer baulichen und ästhetischen Merkmale ist die Kathedrale von Guarda zweifelsohne eines der bedeutendsten Bauwerke Portugals.
Ein „Steinschiff“ – mit den Worten des bekannten portugiesischen Philosophen Eduardo Lourenço, der in dieser Region geboren wurde.
Die jüdische Prägung ist in Guarda deutlich zu spüren. Das jüdische Viertel ist eine der ursprünglichsten Ecken der mittelalterlichen Stadt.
Das innerhalb der Stadtmauern gelegene alte jüdische Viertel lässt sich bis heute in der Nähe von Porta D'El Rei erkennen. Die jüdische Gemeinde von Guarda war lange Zeit eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden des Landes und zu gleich eine der ältesten.
Es gibt Hinweise, dass sie aus dem 13. Jahrhundert stammt. Das jüdische Viertel erstreckte sich von der Porta D'El Rei über den Friedhof der Kirche S. Vicente bis zur Stadtmauer und der Rua Direita, die zum Stadttor führte. Dies war das neue jüdische Viertels, Nachfolger des alten Viertels, das bereits 1199 erwähnt wurde.
Im historischen Zentrum von Guarda kann noch heute Spuren des alten jüdischen Viertels erkennen. Damals waren die Häuser niedrig und einstöckig. Ab dem 14. Jahrhundert hatten die Häuser zwei Türen: eine breite Tür, die zum Laden führte und eine kleinere Tür zum Wohnbereich. Die Synagoge lag zunächst in einem gemieteten Gebäude, später wurde sie in einen Neubau verlegt.
Inquisition und religiöse Verfolgung überschatteten die traditionelle Toleranz von Guarda. In dem Stadtgebiet, das das alte jüdische Viertel und die angrenzenden Gebiete umfasst, die von Juden und später von Neu-Christen bewohnt wurden, sind jedoch noch immer Kreuzmarkierungen an den Türen zu sehen – normalerweise auf der rechten Seite. Die Kreuze waren ein Symbol für die Christianisierung der Häuser, aber auch das Zeugnis der „Mezuzah“, die jeder Jude mit seiner rechten Hand berühren sollte, während er vor dem Betreten des Hauses ein Gebet murmelte.
Der heute isolierte und auf 1056 m Höhe gelegene Bergfried, der auch als Burg von Guarda bekannt ist, wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Er war in eine Militär- und Wohnanlage namens Alcáçova integriert, die aus einem befestigten Palast bestand, in dem der Bürgermeister und seine Familie lebten und der gleichzeitig als Kaserne für die Militärgarnison diente.Vom Bergfried aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die bezaubernde Umgebung.
Die am 6. November offiziell eröffneten Mondego-Fußwege stellen eine bedeutende Investition in den Naturtourismus dar und sind eine große Errungenschaft für die gesamte Region Guarda. Diese beeindruckenden Holzstege befinden sich im Herzen des UNESCO-Geoparks Estrela.Die Mondego-Wanderwege sind 12 Kilometer lang und führen am Mondego-Fluss und seinen Nebenflüsse entlang, die von drei Hängebrücken überquert werden. Man erlebt eine atemberaubende Naturlandschaft und einladende Gebirgsdörfer.Ganz in der Nähe von Guarda ist hier jeder Schritt ein Vergnügen!
Die Gastronomie von Guarda ist berühmt für ihre kräftigen Aromen, das so genannte "Comfort Food", das so typisch für die Regionen im Landesinneren Portugals ist.
Der erste Satz von Beethovens Pastoralsinfonie trägt die Bezeichnung "Allegro ma non troppo" und beschreibt das Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande. Diese Sinfonie ist eine Hymne der Dankbarkeit an die Natur. Ein Liebesbrief an die natürliche Welt.
Die jüdische Gemeinde in Guarda war lange Zeit eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden des Landes und zu gleich eine der ältesten.